Haftpflichtversicherung – Was du beachten musst

Darum geht's in diesem Artikel

Worauf achten Haftpflichtversicherung

Es ist schnell passiert. Du läufst über die Straße, schaust nicht richtig nach links und rechts und ein sich nähender Radfahrer muss dir ausweichen und stürzt. Für die Behandlungskosten, ein Schmerzensgeld und etwaige finanzielle Einbußen wirst du nun zur Kasse gebeten. Nicht auszumalen sind die finanziellen Folgen, wenn der Radfahrer verstirbt und du für die finanziellen Forderungen an die Hinterbliebenen gerade stehen muss.

Zugegebener maßen ein drakonisches Beispiel, ein solcher Schaden ist jedoch nur die Spitze des Eisberg. Zwischen einem kleineren Sachschaden und diesem Beispiel gibt es eine große Bandbreite an Risiken, für die du als Schädiger finanziell verantwortlich gemacht werden kannst. Vor diesen Forderungen schützt dich eine private Haftpflichtversicherung. Diese kostet nur wenige Euro im Monat und kann dir finanziell im Gegenzug die Existenz sichern. Eigentlich ein ziemlich guter Deal. Was es dabei zu beachten gibt, klären wir im folgenden Artikel.

Die richtige Versicherungssumme

Zuerst einmal solltest du darauf achten, dass du die richtigen Versicherungssummen wählst. Mindestens 10 Mio. Euro sollten für einen einzelnen Schadenfall abgesichert sein. Empfehlenswert ist es sogar, die Deckung auf bis zu 50 Mio. zu erhöhen.

Diese Summen klingen erstmal astronomisch hoch, wenn jedoch in einem Worstcase-Szenario mehrere Personen gleichzeitig von dir geschädigt werden, ist es tatsächlich möglich, dass sich die Forderungen in diesen Bereichen bewegen. Und unter anderem für den Worstcase wird schließlich guter Versicherungsschutz gemacht.

Genau daher kann es auch sinnvoll sein, einen Selbstbehalt in den Vertrag einzubauen. Wenn du dich beispielsweise für einen Selbstbehalt von 150 Euro entscheidest, wird dadurch dein Vertrag günstiger. Kleinere Schäden bezahlst du dann aus eigener Tasche. Somit vermeidest du auch, dass der Versicherer dir im Schadenfall kündigen kann.

Wichtige Bausteine deiner Versicherung

Ein weiterer wichtiger Baustein ist der Forderungsausfall. Bist du Geschädigter und möchtest eine Leistung von einem Dritten und dieser hat keine Haftpflicht, springt deine Versicherung ein und ersetzt dir den entstandenen Schaden.

Interessant kann auch eine Bestleistungsgarantie-Klausel sein. Mit dieser sichert dir dein Versicherer zu, dass im Falle eines Haftpflichtschadens so reguliert wird, wie es der von den Leistungen her beste Versicherer am Markt machen würde. Du bekommst also sogar Schäden bezahlt, die in den Bedingungen deiner Versicherung nicht mitvereinbart sind, dafür jedoch bei einem anderen Versicherer. Hier ist zu beachten, dass dies nur für Tarife mit gleicher Tarifstufe gilt. Es wird also Basisschutz mit Basisschutz und Exklusivschutz mit Exklusivschutz verglichen. Außerdem muss es sich immer um einen deutschen Versicherer handeln.

Auch über die Mitversicherung von Mietsachschäden solltest du dir Gedanken machen. Falls du zur Miete wohnst macht es auf jeden Fall Sinn, diesen Punkt im Vertrag zu berücksichtigen. Denn wenn du für Schäden am Eigentum des Vermieters verantwortlich gemacht werden kannst, dann musst du diese auch begleichen. Auch dagegen kannst du dich absichern. Genauso wie gegen den Verlust von privaten und beruflich überlassenen Schlüsseln. Verlierst du zum Beispiel die Schlüssel deines Arbeitgebers und dieser muss die Schließanlage auswechseln lassen, wirst du auch hier haften müssen. Oder du verlierst den Schlüssel zu deiner Wohnung im Mehrfamilienhaus.

Den Partner und die Kinder mitversichern

Wenn du in einer Partnerschaft lebst, macht es Sinn einen gemeinsamen Vertrag zu besitzen und in einen Familientarif zu wechseln. Das spart einem Geld. Hier ist wichtig darauf zu achten, dass auch Schäden untereinander abgesichert sind. Solltest du also versehentlich deinem Partner einen Schaden zufügen, dann kannst du dafür deine Haftpflichtversicherung in Anspruch nehmen.

Sollten dein Partner und du nicht verheiratet sein, ist dies kein Problem, jedoch sollten dann beide in den Unterlagen namentlich erwähnt werden, damit es hier im Nachhinein keine Unklarheiten gibt.

Kinder sind in solchen Familientarifen ebenfalls mitabgesichert. Dies ist in der Regel bis zum Abschluss der ersten Berufsausbildung der Fall. Bei Kinder unter sieben Jahren sollte man darauf achten, dass „deliktunfähige Personen“ im Vertrag mitversichert sind. Denn als ebensolche gelten Kinder unter sieben.

Geltungsbereich und nicht versicherte Sonderrisiken

Der Versicherungsschutz der privaten Haftpflicht gilt generell weltweit. Außerdem hat die Haftpflichtversicherung die Funktion einer „passiven Rechtsschutzversicherung“. Das bedeutet, dass Haftpflichtansprüche an dich immer erst von deiner Haftpflicht geprüft werden, ob diese überhaupt berechtigt und rechtmäßig sind. Sollte dies nicht der Fall sein, werden die Ansprüche der Gegenseite bereits vorab abgewehrt.

Es gibt einige Sonderrisiken, die du gesondert absichern musst. Dazu zählen:

  • Gewässerschadenhaftpflicht
  • Jagdhaftpflicht
  • Tierhalterhaftpflicht
  • Haus – und Grundbesitzerhaftpflicht
  • Bauherrenhaftpflicht
  • Wassersporthaftpflicht

Dein Weg zum richtigen Vertrag

Eine gute Haftpflichtversicherung zu finden ist kein Hexenwerk. Da es eine sehr wichtige Absicherung ist, solltest du dir vor Vertragsabschluss jedoch gründlich Gedanken machen, welche Punkte dir wichtig sind und welche her nicht. Auch einen bereits bestehende Vertrag sollte man immer wieder überprüfen, ob dieser der aktuellen Bedarfssituation noch entspricht.

Bei deiner Entscheidung bin ich dir natürlich gerne behilflich. Buche dir einfach direkt hier einen kostenfreien digitalen Beratungstermin und wir finden gemeinsam heraus, welcher Versicherungsschutz am besten zu dir und deiner Situation passt.

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